Am 27. April 2019 lud die Freiwillige Feuerwehr Lindau zu einem heimatgeschichtlichen Vortrag ein: Der Hobby-Heimatforscher Gerhard Heininger beleuchtete die Geschichte der Häuser und Familien in Lindau und Umgebung in der guten alten Zeit, der Zeit der Regentschaft des Prinzregenten Luitpold (1886 bis 1912). Zu seinem Vortrag konnte er neben Bürgermeister Martin Behringer und 3. Bürgermeister Willi Grübl auch 45 Interessierte aus Lindau und Umgebung begrüßen.
Im Anschluss an die damals wichtigsten Regenten der Welt beleuchtete Gerhard Heininger die Thurmansbanger Pfarrer und Bürgermeister. Dabei fiel auf, dass keiner der vier Bürgermeister in dieser Zeit aus Thurmansbang kam, jedoch alle vier aus dem Schutzbereich der Freiwilligen Feuerwehr Lindau, nämlich aus Lindau (Joseph Feuchtinger), Haundorf (Joseph Hansbauer, Georg Weikelstorfer) und Lindberg (Johann Späth).
Im Hauptteil des Vortrags ging es um die einzelnen Gebäude von Lindau und die darin lebenden Familien. Lindau wurde erstmals im sogenannten 2. Herzogsurbar um 1280 erwähnt. Die Geschichte der meisten Gebäude konnte bis jetzt nur für die letzten 300 Jahre recherchiert werden. Am längsten in Lindau ansässig sind die Feuchtinger’s (ca. 250 Jahre) und die Heininger’s (fast 200 Jahre), wenngleich nicht durchgängig auf demselben Anwesen.
1912 dürfte das schlimmste Jahr für Lindau in der guten alten Zeit gewesen sein: Im April wurde der Schmiedemeister Franz Josef Krenn von seinem Nachbarn im Affekt mit einer Schrotflinte erschossen. Im Oktober brannte das Anwesen am Dorfanger ab, ein weiteres Gebäude brannte auch schon. Nur durch das energische Eingreifen der Thurmansbanger und Zentinger Feuerwehr konnte eine größere Katastrophe verhindert werden.
Den Schluss des Vortrags bildete die Geschichte einzelner Anwesen in Haidreuth, Stieglreuth, Stockwiesreuth, Erlau, Anschlag und Gingharting.