Die Geschichte der Molkereigenossenschaft Windach

In der Ausgabe 2 der „Schriften des Archivs der Verwaltungsgemeinschaft Windach“ wird die Geschichte der Molkereigenossenschaft Windach beleuchtet.

Diese 20-seitige Broschüre, welche im August 2014 erschienen ist, basiert auf der Veranstaltung „D’Windacher G’schicht 2“ des Veteranen- und Kameradenvereins Windach-Hechenwang – Verein zur Bewahrung der Dorfgeschichte –.

Die „Molkereigenossenschaft Unterwindach“ wurde am 19. Oktober 1902 als mit 49 Mitgliedern gegründet. Der erste Vorstandsvorsitzende war Michael Beinhofer. Es musste zunächst ein Gebäude geschaffen werden, um dort die Milch annehmen zu können. Noch im selben Jahr wurde auf dem Grundstück Hausnummer 37 für insgesamt 12.390 Mark ein Molkereigebäude errichtet. Aus der Gründungszeit hegen noch zahlreiche Originalunterlagen vor.

Am 1. November 1902 wurde mit der Milchanlieferung begonnen. Die Tagesanlieferung in den ersten zwei Monaten betrug 520 Liter. Von 1908 bis 1959 wurde die Milch von der Firma Wilhelm Reindl aus München gekauft. In den 1920er-und 1930er-Jahren musste in das Molkereigebäude eine Kühlung eingebaut und die Wasserversorgung verbessert werden. Am 7. Mai 1935 erfolgte die Umfirmierung in „Molkereigenossenschaft Windach“.

Ab 1960 wurde die Milch an den Milchhof München geliefert. Im Jahre 1966 gründeten die Milchwerke München-Ost und elf Genossenschaften aus der Ammersee-Gegend die „Milchwerk Ammersee-West GmbH“ und errichteten eine Molkerei in Greifenberg. Am 1. Mai 1968 schloss die Molkerei in Windach offiziell. Im letzten vollen Kalenderjahr wurden über zwei Millionen Kilogramm Milch verkauft. Drei Jahre später erwarben Wolfgang und Gisela Müller das Molkereianwesen, seit 1975 ist Johannes Constantinides Eigentümer.

Geliefert wurde dann nach Buchloe an Karwendel.
In den Folgejahren wurden von den Bauern Milchlieferungsverträge mit verschiedenen Molkereien geschlossen, zuletzt mit den Karwendelwerken in Buchloe. Da in dieser Konstellation eine genossenschaftliche Lösung nicht mehr erforderlich war, wurden 1998 der Beschluss zur Auflösung gefasst und zwei Liquidatoren eingesetzt. Am 18. August 2000 erlosch die Genossenschaft.